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Wie Wirkt Sich Der Winter Auf Unseren Stoffwechsel Aus?

Wie wirkt sich der Winter auf unseren Stoffwechsel aus?

In der Tierwelt gibt es faszinierende Strategien, um die kalte Jahreszeit gut zu überstehen. Auch der menschliche Körper und sein Stoffwechsel reagieren auf die verschiedenen Jahreszeiten und natürlich auf den Winter. Lesen Sie hier mehr dazu, wie Ihr Körper auf die dunkle Jahreszeit reagiert und was Sie selbst tun können.

Zu wenig Licht und zu viel Zucker

Im Winter ist die Lichtintensität insgesamt geringer. Daher wird auch tagsüber das Hormon Melatonin ausgeschüttet, das uns müde macht. Für die Produktion von Melatonin verbraucht der Körper Serotonin. Das bedeutet, dass der Serotoninspiegel sinkt. Da Serotonin als Glückshormon gilt, hat dessen Senkung allerdings Einfluss auf unsere Stimmung. Den Serotoninspiegel zum Steigen bringt beispielsweise Zucker , daher haben wir im Winter oft Heißhunger auf Süßes. Eine gute Alternative zu Zucker und Zuckerhaltigen Lebensmittel, die den Serotoninspiegel ebenfalls steigern sind beispielsweise Nüsse oder dunkle Schokolade mit einem geringen Zuckeranteil.

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Winterdepression und Winterblues

Manche Menschen reagieren auf die dunkle Jahreszeit emotional und körperlich sehr stark. Viele leiden an enormer Antriebslosigkeit, hohem Schlafbedürfnis, Heißhungerattacke und Melancholie oder sogar extremer Traurigkeit. Da diese Symptome oft saisonal auftreten, bezeichnen Experten sie als saisonal abhängige Depression, kurz SAD. Bekannter ist diese unter dem Begriff Winterdepression. Eine harmlosere und deutlich milder verlaufende Form ist der sogenannte Winterblues. Vom Blues Betroffene gehen zwar oft auch antriebslos und stimmungsschwankend durch die dunkle Jahreszeit, richtig depressiv sind sie aber nicht.

Hohes Schlafbedürfnis und großer Appetit im Winter

Übrigens handelt es sich bei den meisten der depressiven Erkrankungen im Herbst und Winter nicht um eine klassische Winterdepression. Während andere Depressionsformen oft mit Schlafstörungen, Appetitlosigkeit und sogar Gewichtsabnahme einhergehen, ist es bei der Winterdepression meist umgekehrt. Tagesmüdigkeit, ein enormes Schlafbedürfnis sowie Energielosigkeit gehen mit großem Appetit – besonders auf Kohlenhydrate – einher. Hierbei handelt es sich oft um eine sogenannte wiederkehrende depressive Störung, die über einen bestimmten Zeitraum besteht. Eine SAD kann auch im Frühjahr oder Sommer auftreten – das passiert aber deutlich seltener als im Herbst oder Winter. Sie sind oft schwächer ausgeprägt und treten weniger auf als andere depressive Störungen.

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Unsere Leber im Winter

Bekanntermaßen begünstigen falsche Ernährung, zu wenig Bewegung und auch Alkohol eine Fettleber. Da wir uns im Winter häufig lieber zu Hause im Warmen einkuscheln, weniger Sport betreiben, dafür mehr Süßes essen und sogar oft mehr Alkohol konsumieren, ist auch unsere Leber enormen Belastungen ausgesetzt. Das Multifunktionsorgan Leber verstoffwechselt zwar viele der ungesunden Stoffe, die wir zu uns nehmen, eine dauerhaft hohe Belastung führt jedoch zu einer nachhaltigen Schädigung und zur Verfettung der Leberzellen. Nicht immer spüren wir diese Überforderung unserer Leber gleich, da das Organ schmerzunempfindlich ist. Zu den oft versteckten Symptomen zählen Müdigkeit, Abgeschlagenheit und eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit.

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Mythos Winterschlaf

Um niedrigere Temperaturen und Nahrungsknappheit im Winter zu überleben, gibt es im Tierreich mehrere Strategien: Einige fliegen in wärmere Gefilde, andere deponieren Futter oder bekommen ein dickeres Fell und manche halten Winterschlaf. Wie genau die tierischen Winterschläfer schlafen gehen, ist auch heute noch nicht eindeutig geklärt. Bekannt ist, dass ein winterschlafendes Tier seine Körpertemperatur im Winter senken und Stoffwechsel sowie alle Körperfunktionen herunterfahren kann. Der Winterschläfer lebt in der Zeit von seinen vorher angefressenen Fettreserven und nimmt keine Nahrung zu sich. Atmung und Herzschlag verringern sich, um Energie zu sparen.

Warum halten Menschen keinen Winterschlaf?

Wir Menschen brauchen keinen Winterschlaf, da wir auch in dieser Jahreszeit genug Nahrung haben und unser Körper wegen der Kälte auch keine Energie sparen muss. Unser Stoffwechsel läuft also auch im Winter nicht aus „Sparflamme“.

TIPPS: Wie Sie Winterblues vermeiden

  • LICHT: Tageslicht lässt das stimmungsaufhellende Serotonin ansteigen. Selbst an trüben Wintertagen beträgt die Lichtstrahlung draußen genug, um Ihre Laune zu heben.
  • BEWEGUNG: Sport wirkt ähnlich wie eine Behandlung mit Antidepressiva oder eine Psychotherapie. Jede Bewegung zählt – draußen noch mehr als drinnen.
  • ERNÄHRUNG: Eine entsprechend gesunde Ernährung unterstützt Körper und Geist. In dieser Jahreszeit ist eine ausreichende Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren empfehlenswert.
  • FRISCHE LUFT: Frische Luft versorgt den Körper mit Sauerstoff, kurbelt Kreislauf und Stoffwechsel an. Auch einfaches Lüften hilft gegen Müdigkeit und Abgeschlagenheit.
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